André Vladimir Heiz
Über die Zeit zu reden, die wir nicht finden,
lässt sie grifflos verfliessen.
Die Zeit zu beschwören, die wir vor uns haben möchten,
um endlich das zu tun, wovon wir träumen,
verliert sich tatenlos ins Unbestimmte hinaus.
Wir müssen uns die Zeit nehmen.
Das ist – wie alles – schneller gesagt als getan.
Die Gelegenheit der Zeit zu ergreifen,
entspricht einer kreativen Entscheidung,
die das Reden durch das eigentliche Tun überflügelt.
Die Grundlagen der Gestaltung nehmen auf das begrenzte Zeitmass Rücksicht.
Zugegeben: schwergewichtig und vielseitig sehen die vier Bände
nach einer ganzen Menge aus. Allein, wir brauchen nur einen der Bände aufzuschlagen,
den Augen mit einem Blick Aufenthalt zu gewähren, um mit Schauen, Staunen und Lesen Ernst zu machen. Wir können mit den Grundlagen der Gestaltung immer und überall etwas anfangen.
Sie sind so gemacht, dass eine Handvoll Zeit genügt, um Problemstellungen und Beispielen zu begegnen.
Sie gehorchen zwar – wie jedes Buch – einem chronologischen Aufbau,
aber sie erlauben, den Faden selbst in die Hand zu nehmen.
Von einer Doppelseite aus lässt sich vorwärts oder rückwärtsblättern.
Kunststück! Mit dem Gestalten geht es nicht anders.
Es ist zwar immer wieder dasselbe, aber nie das Gleiche.
Die Grundlagen sind immer im Spiel!
In einem Artikel im Hochparterre der den Grundlagen der Gestaltung in vier Bänden gewidmet ist,
macht es und Meret Ernst vor: Aufschlagen, nachschlagen, blättern und lesen – es klappt!
Lesen nimmt Zeit in Anspruch. Schauen, den Zusammenhängen nach, ist mehr als ein Überflug.
Was wir lesen, bringt meist die eigenen Gedanken in Fahrt.
Und diese wollen wir nicht aus den Augen verlieren.
Die Grundlagen der Gestaltung sind so gemacht,
dass die Gedanken bei der Sache bleiben.
Die Wahrnehmung nimmt sich ein paar Seiten Zeit,
um bei einem der wesentlichen Bausteine
der Grundlagen der Grundlagen der Gestaltung zu verweilen.
Keine Vorbehalte, keine Voraussetzungen, keine Ausflüchte:
Wir gehen der Sache, um die es uns tatsächlich geht,
auf den Grund. Eile mit Weile.
Der Zeitpunkt ist nicht die Frage.
Er ist eine Antwort, wenn die Tat zur Sache kommt.
Während einer Pause etwa,
die uns erlaubt, Abstand zu nehmen,
den alltäglichen Fluss der Zeit zu unterbrechen
und uns mit einer der grundlegenden Fragen zu beschäftigen,
die sich uns als Gestalter und Gestalterin
immer wieder in den Weg stellen.
Unterwegs auf die Lösung einer Problemstellung zu.
Wir haben es in der Hand. Mit der Zeit.
Die Grundlagen der Gestaltung vor Augen.
In Grid macht uns Herbert Bürdek darauf aufmerksam,
wie entscheidend es ist, sich mit den Grundlagen der Gestaltung
ununterbrochen auseinanderzusetzen.
Durch das Lesen und Schauen zum Tun, hin und zurück.
Halt auf Verlangen, mit einem Augenmass Zeit.
Annina und Lukas von Mettler, Mettler und Mettler
haben mich jüngst ins Cabaret Voltaire eingeladen,
um im Zusammenspiel mit Wildlife
die Grundlagen der Gestaltung handgreiflich vorzustellen.
Am Anfang war der Atem, der Rauch und der Rausch:
es geht nicht alles immer schön der Reihe nach.
Lesen beginnt, wenn wir eine Figur von einem Grund
zu unterscheiden verstehen.
Dann erst kommt das Wort zum Zug.
Und los geht’s!
Am Ende der Veranstaltung wurde
ein Manifest zur Gestaltung verteilt.
Dada – und vor allen Dingen – Kurt Schwitters zu Ehren.
Blickrichtung:
Prozesse und Programme
Blickrichtung:
Systeme und Strukturen
Blickrichtung:
Zeichen und Kontext
Blickrichtung:
Identitäten und Differenzen
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